Der Pfungstädter Wellberg: Vortrag von Dr. Thomas Maurer

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Dr. Thomas Maurer Vortrag zum Wellberg am 7. Mai 2014

Vergangene Woche stellte der aus Pfungstadt stammende Archäologe Dr. Thomas Maurer seine Ergebnisse zu den Ausgrabungen am Wellberg vor. Die Ausgrabungen fanden im August 2013 statt und sollten neue Erkenntnisse über den unter Denkmalschutz stehenden Wellberg in der Pfungstädter Gemarkung aufzeigen.

Der Wellberg war bereits zu früheren Zeiten ein beliebtes Objekt für Archäologen und Historiker. Schon vor über 200 Jahren – um genau zu sein 1807 – wurde der auch als Wild-Hügel bekannte Berg erforscht, zum letzten Mal 1974 durch Valentin Liebig. Damals wurden auch Überreste aus der Bronzezeit gefunden, was eine kleine Sensation auslöste. Heute ist bekannt, dass im Gebiet von Pfungstadt in der Bronzezeit Menschen gesiedelt haben und sich im Mittelalter  auf dem Wellberg eine Niederungsburg befand.

Da auf dem Wellberg keine größeren Grabungen vorgenommen werden durfte, wurde das Gebiet um den Hügel untersucht. Eine der wohl interessantesten Erkenntnisse, die die Ausgrabung gebracht hat, ist dass die Niederungsburg, die sich auf dem Wellberg befand, eine sogenannte Vorburg besaß. Außerdem konnte aufgrund von Luftaufnahmen und digitalen Geländemodellen herausgefunden werden, dass die Burg des Wellbergs über Gräben verfügte. Es war damals nicht unüblich, dass Gräben Burgen umgaben. Was die Gräben des Wellbergs allerdings besonders machen, ist die Anzahl. Sieben bis acht Gräben konnten ausgemacht werden, normal waren zu damaligen Zeiten ein bis zwei.

Luftaufnahme Wellberg Copyright Peter Groß, Mühlhausen

Luftaufnahme Wellberg
Copyright Peter Groß, Mühlhausen

Gefunden wurden bei den Ausgrabung, bei der u.a. Mitarbeiter des Pfungstädter Betriebshofs, Studenten und Ehrenamtliche geholfen haben, Scherben, Knochen und Steine. Auch einige Hufeisen gehören zu den Fundstücken. Die Scherben stammen unter anderem von einem mittelalterlichen Becherkachelofen und bei den Knochen handelt es sich nicht um menschliche Knochen, sondern um Tierknochen.

Alles in allem konnte bei der Ausgrabung jede Menge Material gesammelt werden, das in den nächsten Jahren näher erforscht werden soll. Auch sollen die Fundstücke in einer eigenen Ausstellung im Pfungstädter Museum gezeigt werde. Eine solche Ausstellung ist im nächsten Jahr geplant. Wenn es soweit ist, halten wir Sie selbstverständlich hier im Blog auf dem Laufenden.

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