Aktueller Stand unserer nächsten Ausstellung

Unsere nächste Ausstellung „Leben in Pfungstadt um 1900“ ist im Entstehen. Zurzeit richten wir die Dauerausstellung Industrialisierung auf diesen Zeitraum aus und ergänzen sie um Handwerksbetriebe (besonders die Firma Ruckelshausen) und Geschäfte, hier besonders Bäckereien, Metzgereien und Kolonialwarenläden. Im Erdgeschoss wird das Zirkuszimmer auf diese Zeit fokussiert, die Zirkusfamilie Lorch bereisten Europa und Amerika auf ihren Tourneen. Aber auch das normale Leben in Pfungstadt soll erlebbar gemacht werden. Wir bauen eine Küche und einen Schulraum auf, im Nebenzimmer wird ein Kleiderschrank stehen, der noch gefüllt werden muss. Fotos stehen uns dafür zur Verfügung, zum Hessentag werden die Räume in Zusammenarbeit mit der Bibliothek in eine Mitmachwerkstatt verwandelt, wo man die Zeit ein Stück weit nacherleben kann, in den Kleidern von damals, mit Tinte und Feder schreiben oder Butter und Käse selbst herstellen. Kleidung, Spielzeug und Mithilfe werden gern entgegengenommen!

Hier der Link zum Artikel im Darmstädter Echo vom 16.3.2023:

https://www.echo-online.de/lokales/kreis-darmstadt-dieburg/pfungstadt/pfungstadt-war-das-ehemalige-birmingham-suedhessens-2391164?plus=true

Foto: Stadtarchiv Pfungstadt

Umzug in Eschollbrücken

Bei schönstem Fastnachtswetter haben wir gestern beim Umzug in Eschollbrücken und Eich mitgemacht, um auf unsere Hessentags-Aktion „Leben um 1900 – Mitmachwerkstatt des Museums und der Stadtbibliothek“ aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit Leon Kurzawa vom Verein für Heimatgeschichte ging es munter durch das Ort. Hier ein Bild von der Aufstellung, Danke an alle TeilnehmerInnen! Die Vorbereitungen für den Hessentagumzug zum selben Thema am 11.6.2023 beginnen ab sofort!

Foto: Ellie Mischler

Winterruhe im Stadtmuseum

Nach der Finissage wird umgebaut. Wir bereiten uns auf die großen Ereignisse 2023 vor: Hessentag und 50-jähriges Bestehen des Museums.

Die Ausstellung „Firmen und Geschäfte in Pfungstadt“ wird abgebaut, nur die interaktive Karte, die zeigt, welche Bäcker, Metzger und Kolonialwarenläden es um 1900 in Pfungstadt gab, bleibt. Sie ist Bestandteil der neuen Ausstellung „Pfungstadt und die Welt um 1900“, die die gesamte Remise umfassen wird. Die Dauerausstellungen „Industrialisierung“ im Obergeschoss und „Zirkus Lorch“ im kleineren Raum werden auf diesen Zeitraum fokussiert.

Im Sonderausstellungsraum soll das Leben von Kindern um diese Zeit dargestellt werden. Das geschieht auch im Hinblick auf den Hessentag. Dazu wird in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek ein Programm besonders für Kinder erarbeitet, das die Themen Schule früher, Lehmbau und Ziegeleien, Kinderkleidung um 1900 mit Fotoshooting, Drucken, Landwirtschaft und mehr als Mitmachwerkstatt anbietet. Wir würden uns über weitere Unterstützung freuen!

Finissage „Firmen und Geschäfte in Pfungstadt“

Zum Abschluss der sehr erfolgreichen Ausstellung wird während des Pfungstäder Weihnachtsmarktes am Sonntag, 11. Dezember 2022 die Finissage von 15 bis 17 Uhr festlich zelebriert.
Alle Themen des Rahmenprogramms werden beim Erzählcafé besprochen: Bäcker, Metzger und Kolonialwarenläden, die Gewerbegebiete Hassia, Rügner- und Ostendstraße sowie einzelne Firmen wie Kappe-Stetter und Ruckelshausen.
Heinz Büttel spricht über sein 600-seitiges Buch zum Thema, durch die Ausstellungen wird geführt. Dazu gibt es Kaffee und Kuchen. Weiterhin wird auf die nächste Ausstellung zum Hessentag 2023 „Pfungstadt und die Welt um 1900“ eine Vorschau gezeigt.

Kunststoffstraße: neuer Film

In Pfungstadt wurde schon sehr früh Kunststoff verarbeitet. Die alten Mühlen boten sich als Fabrikgelände an und so zog die Kammfabrik Gräf in die Fleischmühle am Büchnerweg. Zuerst wurden wertvolle Rohstoffe aus Horn oder von der Karettschildkröte verarbeitet, später kam der Vorläufer des Kunststoffes, Celluloid als Ausgangsstoff. Kämme – in Sinne von Feststeckkämmen – wurden in die ganze Welt geliefert, auch zur Krönung der englischen Königin Elisabeth. Mit dem Aufkommen des Kunststoffes konnten sich alle Frauen Kämme leisten und für viele Ältere ist noch der Dutt der Mutter oder Oma in Erinnerung, der mit diesen Kämmen festgesteckt wurde. Auch normale Kämme zum Frisieren sowie Kugelschreiber und vieles mehr wurde dort hergestellt. Das Rohmaterial wurde in Platten angeliefert.

Das Stadtmuseum ist Teil der Kunststoffstraße Darmstadt-Dieburg mit seiner Dauerausstellung zur Entwicklung der Kunststoffherstellung sowie im Besonderen der Firmen Kammfabrik Gräf, Hahnmühle und Haso, die in der Zieglerstraße im Spritzgussverfahren führend war.

Der Landkreis Darmsadt-Dieburg hat einen Film über die Kunststoffstraße produziert, der als Kurzbeitrag oder hier angesehen werden kann.

(Foto: Stadtmuseum)

Erzählcafé Ruckelshausen

Sehr viele BesucherInnen kamen zum Erzählcafé über die ehemalige Firma Rekord Ruckelshausen, viele arbeiteten dort oder hatten einen persönlichen Bezug zur Firma. Besonders spannend war es, dass Henning Ruckelshausen, der Nachkomme der Familie anwesend war und anschaulich erzählen konnte. Er hatte ein Ofenmodell mitgebracht, das von den Lehrlingen zu einem Jubiläum in Feinstarbeit gefertigt wurde. Lebhafte Diskussionen entstanden, Erinnerungen wurden wach, vieles war noch sehr lebendig. Gottfried Büchner, der sein ganzes Arbeitsleben bei Ruckelshausen verbrachte, und andere wollen jetzt versuchen, eine Broschüre zur Firma zu machen, die das gemeinsame Leben dort widerspiegelt. Wir freuen uns über die gelungene Veranstaltung und hoffen auf ähnlich viele BesucherInnen bei der Finissage zur Ausstellung am 11.12.2022.

Danke an Marlies Vetter für die Fotos!

Erzählcafé Fa. Ruckelshausen

Im Rahmen der Ausstellung „Firmen und Geschäfte in Pfungstadt“ bietet das Stadtmuseum am Sonntag, 13.11.22 von 15-17 Uhr ein Erzählcafé zur Geschichte der Firma Ruckelshausen in der Alten Remise, Rügnerstraße 35A, an.

1878 gründete Adam Ruckelshausen in der Bahnhofstraße Nr. 50 eine Schlosserwerkstatt und baute dort seinen ersten Küchenherd. Daraus entstand die kleine Fabrik, die sich weiter vergrößerte. 1953 lief die Serienfertigung bereits über ein Montageband. 1961 entstand die Produktionsstätte im neuen Industriegebiet Ostendstraße mit bis zu 500 Mitarbeitern, 110 Auslieferungsfahrzeuge und 36 Millionen DM Jahresumsatz. In den 1980er Jahren wurde die Geschäftslage schlechter und die Firma stellte 1987 den Konkursantrag (Bild gemalt von Rainer Ohl).

9.10.2022: Industriegebiet Obere Rügnerstraße

Am 2. Sonntag im Oktober ist das Gebiet der Oberen Rügnerstraße Thema des Vortrages und des Spaziergangs. Die Alte Remise, Rügnerstr. 34a als „Garage“ der Zündholzfabrik Büttel ist ein Teil des ab 1871 angelegten Industriegebietes. Besonders wird die Etikettierfabrik Seidel in Augenschein genommen, die zurzeit ins neue Industriegebiet umzieht. Weiterhin stehen die ehemaligen Firmen Kömmerling und Haso im Mittelpunkt.

14.8.2022: Industriegebiet Ost: Vortrag und Radtour

Anfang der 1960er Jahre konnten sich die ersten Firmen an der Ostendstraße niederlassen, dazu gehörten die Firma Ruckelshausen, die Studiengemeinschaft Kamprath, Brot-Weber und andere. 1967 wurde das Gebiet stark erweitert, die Werner-von-Siemens- und weitere Straßen kamen hinzu und damit auch sehr große Firmen wie etwa Hofmann Auswuchttechnik und Krautol. Beim Kurzvortrag um 15.30 Uhr wird auf die einzelnen Firmen eingegangen, die für viele Pfungstädter nicht nur Arbeitsplatz waren, sondern auch im Pfungstädter Leben einen großen Platz einnahmen. Um 16 Uhr geht es dann los, um den heutigen Zustand des Industriegebietes mit den Rädern zu erkunden.

Die Firma Ruckelshausen wird am 13.11. noch einmal gesondert behandelt, von allen anderen Firmen haben wir leider sehr wenige Exponate. Daher würde es uns freuen, wenn wir noch welche angeboten bekämen, gern auch leihweise.

Foto: Stadtmuseum

Die Hassia – das erste Gewerbegebiet Pfungstadts

In unserem Rahmenprogramm zur Ausstellung „Firmen und Geschäfte“ wird am Sonntag die Alte Remise, Rügnerstraße 35A , von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Thema ist das erste Gewerbegebiet in Pfungstadt im Bereich der heutigen Villa Büchner. Um 15.30 Uhr gibt es einen kurzer Vortrag zur Entwicklung des Geländes: Zuerst als Frankensteiner Mühle, dann als erste Fabrik im Großherzogtum Hessen zur Krappherstellung, danach die bekannte Blaufabrik für Ultramarinblau. Nach dem ersten Weltkrieg wurden Dynamit und dann Schokolade erzeugt – daher auch der in Pfungstadt gebräuchliche Name „Hassia“ für diese Fläche.
Unter den Nationalsozialisten war der Reichsarbeitsdienst dort untergebracht und es gab auch eine Befreiungshalle, wo Aufmärsche stattfanden.  Heute steht hier die Villa Büchner und das Herrenhaus mit Büros.

Auch zum Gewerbegebiet zählt die ehemalige Fleischmühle, die später als Kammfabrik Gräf Kämme zuerst aus Naturmaterialien und später aus dem ersten Kunststoff Zelluloid in die ganze Welt exportierte. Anschließend wird ein Spaziergang auf das Gelände angeboten, bei dem alles vor Ort erklärt werden kann. Infos unter Stadtmuseum Pfungstadt, 988-1510 oder museum@pfungstadt.de. (Bilder von Rainer Ohl: Gelände von Pfungstadt aus gesehen, Herrenhaus, Kammfabrik)