Vortrag am 30.06.2016 zur Zündholzfabrikation in Pfungstadt

Die Vortragsreihe „Wissenswertes – Interessantes – Historisches in und über Pfungstadt“ geht weiter. Wie immer am letzten Donnerstag des Quartals laden das Pfungstädter Stadtarchiv und das Museum in die Synagoge ein, in der ein Thema rund um Pfungstadt vorgetragen wird.

Der aktuelle Vortrag „Die Zündholzfabrikation in Pfungstadt von 1851 bis 1972“ zeigt auf, welche wichtige Rolle dieser Industriezweig über 120 Jahre in Pfungstadt gespielt hat. Insgesamt sieben Zündholzfabriken gab es hier einmal. Während des Zündwarenmonopols, das ab 1930 in Kraft trat gab, waren es nur noch zwei. 1972 schloss die letzte Zündwarenfabrik ihre Pforten und beendet so eine Pfungstädter Ära.Plakat_Zuendholzfabrikation

In den Pfungstädter Zündholzfabriken waren im 19. Jahrhundert viele Menschen beschäftigt, vor allem Frauen und Kinder

Selbstverständlich ist der Eintritt wieder kostenlos. Begleitend zu dem Vortrag ist in der Heftreihe „Informationen aus dem Stadtarchiv“ eine Version über die Zündholzfabrikation erschienen, die ab Donnerstag im Archiv zu erhalten ist oder beim Vortrag in der Synagoge ausliegt.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

P.S. Das nächste Thema steht auch schon fest:

29.09.2016: Pfungstädter Anzeiger
Referenten: Wolfgang Roth (Verein für Heimatgeschichte Eschollbrücken-Eich) und Bernd Helène

Vernissage Marina Gots

Eine gelungene Vernissage fand am Sonntag im Stadtmuseum in der Borngasse 7 statt. Marina Gots (Mitte) stellte zum ersten Mal ihr gesamtes Werk aus. Andreas Müller (rechts) sprach die Einführung. Sehr schön konnte man ihre künstlerische Entwicklung anhand der Acrylbilder, des Skizzenbuches, der Aquarelle und der Collagen nachvollziehen. Die Ausstellung ist jeweils donnerstags vom 15-18 Uhr sowie während des gesamten Erzählcafés vom 25.7. bis 12.8. zu sehen. In diesem Rahmen wird Marina Gots am 9. August um 10 Uhr aus ihrer Heimat Russland erzählen und in die Collagentechnik einführen. So kann jeder ein eigenes Bild erstellen. Am Sonntag, den 21. August wird – wieder um 15 Uhr – die Finissage stattfinden. Individuelle Besichtigungstermine können gerne vereinbart werden.

Hier einige Impressionen….

 

 

Gastbeitrag

Kindergeburtstag im Stadtmuseum Pfungstadt

Viele Eltern waren erstaunt: Ein Museum in Pfungstadt? Wir wussten gar nicht, dass es so etwas gibt! Zugegebenermaßen hätte ich ohne die Ausflugstipps der Echo- Redakteure, die unter dem Titel Südhessen entdecken, viele Ideen für Natur- und Kulturerkundungen in unserer Region liefern, auch keine Ahnung gehabt. Nun, nachdem ich mit Museumsleiterin Marion Roth ein Vorgespräch hatte und beim Vorab-Besuch einen Einblick gewinnen konnte, was dort alles ausgestellt ist, hatte ich einen kleinen Vorsprung, wusste vom Unterkiefer des Wollnashorns, der Glockenbecherkultur, der Römerzeit, Leben in Pfungstadt im 19. Jahrhundert und und und.

An einem regnerischen Sonntag im Juni luden wir 10 Kinder in Autos, um den 10. Geburtstag unseres Sohnes in Pungscht zu feiern. Frau Roth begrüßte die Kinder und zeigte ihnen die wichtigsten Exponate der Sammlung. Dann wurden zwei Mannschaften gebildet und eine Chaosspiel genannte Museumsrallye gestartet. Ausgangspunkt dabei, ein Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel, deren Felder jeweils Nummern zugeordnet waren. Es wurde gewürfelt, gezogen und danach die entsprechende Nummer im ganzen Haus gesucht. Frau Roth hatte Zettel mit Begriffen verteilt, auf deren Rückseite Nummern notiert waren. War endlich die richtige Zahl gefunden, wies der Begriff auf der Vorderseite des Zettels auf die zu bewältigende Aufgabe. Dabei erwies es sich als Fitnessübung, dass das Museum sich über zwei Etagen erstreckt und viele Fragen sich auf das Leben in Pfungstadt in früherer Zeit bezogen, jene Exponate, die im Dachgeschoss ausgestellt sind. Trepp hoch, Trepp runter jagten die Kinder. Die zu erfüllenden Aufgaben waren ganz unterschiedlich: Kaffee mit einer Mühle von Hand mahlen, Strophen eines Gedichtes auswendig lernen, mit der Schreibmaschine einen Satz über das Museum tippen, auf dem Klavier eine Melodie spielen oder die Spechthöhle suchen oder den Sauerkrauthobel oder die Wurstfüllmaschine. Nach mehr als einer Stunde stand der Sieger fest. In einer Zeit, in der wir gewohnt sind, unser Wissen jederzeit mit smarten Geräten aus dem Internet zu saugen, mag es altertümlich erscheinen, in einem Museum nach Gegenständen zu fahnden, die heute kein Mensch mehr braucht, diese Artefakte zu sehen und anzufassen. Aber so ganz kann die junge Generation nicht nachweisen, dass sie am Vergangenen kein Interesse hat. Mag der eine oder andere lieber an seinem Smartphone spielen und alle mit seiner Lieblingsmusik beglücken wollen, so steht die Pose der Coolness doch auf wackeligen Füßen. Die Kinder können sich noch für einfache Dinge begeistern. Und was habe ich als Erwachsener mitgenommen? Jetzt weiß ich, dass in Pfungstadt Ziegen gezüchtet wurden. Und habe ein neues Wort gelernt: der Faselstall. In diesem wurden alle männlichen Zuchttiere des Ortes untergebracht. Das ist nicht viel, das ist nicht wenig. Wissen vermittelt sich bisweilen unspektakulär.

Eric Giebel, 13.06.2016

Vernissage mit Marina Gots

Marina Portrait

Selbstporträt

Marina Gots ist freie Graphikdesignerin und Illustratorin, die in Pfungstadt lebt und arbeitet. Über ihre Kunst sagt sie: „die Natur ist eine unerschöpfliche Kreativitätsquelle, die mich jeden Tag aufs Neue inspiriert. Aquarell und Acryl halfen mir dabei, die faszinierenden Bilder aus meinen Kopf zu malen, bis ich festgestellt habe, dass es die reiche Farbpalette in den gedruckten Zeitschriften schon gibt. So fand ich einen Weg zur Collagetechnik. Ich finde, dass Altpapier uns noch viele spannende Geschichten erzählen kann.“ Am 19. Juni ist um 15 Uhr die Vernissage im Stadtmuseum Pfungstadt, Borngasse 7, zu der herzlich eingeladen wird. Bis Mitte August bildet die Ausstellung den optischen Rahmen des Sommer-Erzählcafés „gehen – kommen – bleiben“, das vom 25.7. bis 12.8. in diesen Räumen stattfindet. Marina Gots wird am 9. August um 10 Uhr von sich und ihrer Kunst erzählen und zur Collagentechnik auch praktisch anleiten. Dazu gibt es Köstlichkeiten aus ihrer russischen Heimat.

Westminster in Pungscht

Genau wie in England wurde gestern auch in Pfungstadt der Geburtstag der Queen gemeinsam von der Bibliothek und dem Museum begangen. Nicht 10.000 wie auf der Mall in London, sondern nur 25 Personen konnten an unserer Tea Party teilnehmen, dafür aber in unserer wunderschönen Villa Büchner. Stilvoll wurden die Gäste von Birgit Acker angekündigt, von Stefanie Schneider und Marion Roth zum sparkling wine mit Pfungstädter Rosenblütensirup, eingeschenkt von Elvira Mischler, gegleitet. Teresa Dall als inoffizielle Vertreterin und vormalige Nachbarin der Queen in Westminster begrüßte alle und man hielt Smalltalk im lichten Wintergarten bei grünster Umgebung und sonnigem Wetter – of course in English! Nach der Begrüßung wurden alle acht Strophen der Nationalhymne gesungen, wider Erwarten laut und doch melodiös, wie das auch auf der Royal Garden Party üblich ist. Danach ging es zum Spiegelsaal der Villa, wo ein wunderschön gedeckter Tisch mit vielen englischen – homemade – Köstlichkeiten zum Verweilen einlud. Scones, Sandwiches, Muffins, Kuchen in verschiedenen Varianten, süß und salzig, wurden mit clotted cream und strawberry jam verzehrt. Als Getränk gab es – naturally – tea! Dazu gab es Wissenswertes und Humorvolles zum Leben der Queen, ihrer Verwandtschaft zu Hessen-Darmstadt und weiteres mehr. Alle – nur Frauen – amüsierten sich königlich und ließen ihrer anglophilen Ader freien Lauf!

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