Zündholz-Erzählcafé

 

Am 27.7.17  zog das Erzählcafé vom Museum in die Remise. Grund war  das Thema Zündholzfabrikation.

Adolf Hake begrüßte  eine interessierte Runde, besonders Frau Gertrud Höhenberger. Sie war ein Leben lang verbunden mit der Fabrikation und der Familie Büttel. Die Remise ist der Rest der Fabrikanlage, sie war Pferdestall und Wagenhalle. Sie sollte als Kulturstätte an die große Werksanlage erinnern. Der Bauverein ließ sie hierfür umbauen. Der Museumsverein und das Museum dürfen sie kulturell nutzen. Zahlreiche sehenswerte Ausstellungen haben hier stattgefunden. Frau Höhenberger konnte viel erzählen über die Entwicklung der Zündholzherstellung, ebenso über die Spankorb-Produktion, die einen eigenen Pappelwald hatte.

Viele Pfungstädter fanden hier Arbeit und Brot, auch die Kinderarbeit wurde erwähnt. Eine Dame erzählte aus ihrer Kindheit, wie sie ihre Mutter am Werkstor abholte, die Arbeitszeit war von 6 Uhr früh bis 18,00 Uhr. Der Stundenlohn lag bei 2,29 RM. Auch Rainer Ohl erinnert sich noch gut an die Anlage zwischen Rügner Straße und Eberstädter Straße. Bedauert wurde, dass nach Aufgabe der Produktion  dieses Gelände nicht städtebaulich besser entwickelt wurde.

Zündholzsteuer, Weltholzkartell, Monopol, Weltwirtschaftskrise, zwei Weltkriege forderten immer wieder neue Entscheidungen von den Fabrikanten. Bis Ende 1960 liefen für die Firma Büttel, die letzte Zündholzfabrik in Pfungstadt, die zugeteilten Aufträge der Monopolgesellschaft.

Museumsleiterin Marion Roth berichtete, dass im Herbst nochmals eine Zündholzausstellung hier in der Remise vorbereitet wird. Hierfür haben sich schon viele Interessenten angesagt. (A. Hake)

Heutige Radtour

Die Radtour heute, Freitag, 28. Juli, findet schon um 15 Uhr statt. Wir treffen uns hinten im Museumsgarten und fahren dann los. Wer direkt hinfahren möchte, Treffpunkt ist dann um 15.30 Uhr am Tor des jüdischen Friedhofs. Dieser befindet sich hinter den Supermärkten an der B3 zwischen Bickenbach und Zwingenberg!

Zündholzfabrik Büttel

Als Vorgriff auf die diesjährige Ausstellung (Eröffnung 8.10.) in der Remise wurde dieser Termin schon dort abgehalten. Frau Höhenberger, ehemalige Mitarbeiterin, konnte sehr anschaulich erzählen und auch erklären, wie die Zündhölzer und Spankörbe hergestellt wurden, wie das mit dem Monopol und der Zündholzsteuer war, warum 1972 die Firma aufgeben musste u.v.m.

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Erzählcafé 2017: Besuch des Müllbergs

Im Rahmen des Erzählcafés fand auch dieses Jahr wieder eine gemeinsame Radtour an. Das Ziel 2017 war der höchste Punkt Pfungstadts, der Müllberg im Pfungstädter Moor. Das besondere an diesem Ziel war, dass wir den Müllberg – der auch Monte Scherbelino genannt wird – besteigen durften. Normalerweise ist dies aus Sicherheitsgründen nicht möglich, doch für die Teilnehmer des Erzählcafés wurde einen Ausnahme gemacht. Und es hat sich gelohnt!

Der Müllberg ist ca. 29 Meter hoch und oben angekommen, hat man einen schönen Blick über das Moor auf der einen Seite und Pfungstadt auf der anderen.

Von 1950 bis Mitte der 1980er Jahre wurde jeglicher Müll im Moor abgeladen. 1986 wurde die Mülldeponie geschlossen, mit verschiedenen Schichten aus Schutt, Lehm und Erde bedeckt und zu einem Biotop für Tiere und Pflanzen umgewandelt. Regelmäßig ist eine Schafherde auf dem Monte Scherbelino zu Gast, um dort auf natürliche Weise Gräser und Pflanzen zu stutzen und gleichzeitig die Erde fest zutreten, um diese so vor Erosion zu schützen.

Wer mehr über den Müllberg erfahren möchte, kann sich auf der Seite des Landkreises Darmstadt-Dieburg informieren.

Am kommenden Freitag, 28.07.2017, steht übrigens wieder eine Radtour an. Ziel ist der jüdische Friedhof in Alsbach. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Museum.

 

Letzte Woche Erzählcafé

Heute, Freitag, wird es auf den Müllberg und ins Moor gehen, wir treffen uns um 16 Uhr im Hof des Museums und fahren mit den Fahrrädern hin. Wer nicht mit dem Fahrrad kommen möchte, kann sich auch am Parkplatz des Naturfreundehauses einfinden.

In der letzten Woche des Sommer-Erzählcafés berichtet ein Mit-Ausgräber am Montag, 24.7., um 16 Uhr, von der Villa Rustica, eine römische Villa, die von Valentin Liebig und seinen Mitstreitern in den 70er Jahren ausgegraben wurde. Hier wird ein kleiner Rundumschlag zu unserer vor- und frühgeschichtlichen Abteilung gemacht.
Am Dienstag wird Butter gemacht und der Weg der Milch früher und heute erläutert, am Mittwoch Waffeln aus selbstgeschrotetem Weizen gemacht – hier werden Getreidesorten und -verarbeitungen besprochen, jeweils um 10 Uhr und das besonders für Kinder. Am Donnerstag (27.7.) um 16 Uhr, wird wieder eine alte Pfungstädter Firma vorgestellt, hier die Büttelsche Streichholzfabrik, dazu sind, wie immer besonders die ehemaligen Mitarbeiter eingeladen, um über die Geschichte der Firmen Neues zu erfahren. Dieser Termin findet ausnahmsweise in der Remise, Rügnerstr. 35a, statt, wo sich die Firma bestand und Fahrzeuge der Firma untergestellt wurden. Am Freitag ist der Treffpunkt wieder im Stadtmuseum, Borngasse 7, wo die Radtour zum jüdischen Friedhof in Alsbach ansteht und viele Pfungstädter Juden begraben sind. Es geht schon um 15 Uhr los, Nicht-Radfahrer können sich auch um 15.30 Uhr am Friedhof in Alsbach direkt einfinden.
Hier noch ein Bild vom Molkerei-Vortrag:
molkerei2017 (6)

2. Woche im Sommer-Erzählcafé

Die Woche beginnt mit einem Höhepunkt im doppelten Sinne: Der Malzturm, das Wahrzeichen Pfungstadts wird am 17.7. um 14 Uhr bestiegen und die einmalige Aussicht bei hoffentlich wunderbarem Wetter bewundert – leider gibt es keine Plätze mehr, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Am Dienstag und Mittwoch ist jeweils um 10 Uhr wieder ein Programm besonders für Kinder. Am 18.7. erforschen wir die ausgestopften Tiere und versuchen sie, besonders gut auszustellen – gibt es die Tiere auch in Pfungstadt, wo leben sie, wer hat sie schon gesehen: Fuch, Hase, Reh, Wildschwein, Sperber, Specht und noch viel mehr sind zu finden. Am nächsten Tag spielen wir Schule früher – mit Schiefertafeln, Griffeln, Tintenfässer und Gänsefedern! Am Donnerstag um 16 Uhr kommt aufgrund der großen Nachfrage noch einmal Heinrich Groß, erzählt und zeigt den Film über die Molkerei in der Pfarrgasse. Der Freitag bringt eine Radtour – auch ab 16 Uhr – zum Moor und auf den Müllberg. Treffpunkt ist immer das Museum in der Borngasse 7.

1. Tag: Waagen

Am ersten Tag mussten wir schon das Museum verlassen, um die Waagen-Sammlung von unserem Museumsvereins-Mitglied Karl-Heinz Huxhorn zu besichtigen. Über 80 Waagen aus verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen Orten – hauptsächlich Deutschland, Frankreich und Tschechien – hat er gesammelt und konnte uns vieles Interessantes dazu berichten. Seit 1883 gibt es die Dezimal-Normierung, seitdem wiegen wir in Kilogramm. In der Sammlung sind aber auch alte Pfund-Gewichte, die das alte Pfund-Zeichen (), und es wurde diskutiert, woher es kommt und ob es lb oder M ist. Weiterhin konnten die verschiedenen Feder-, Schieb- und Balken-Waagen sowie die Mechanik erläutert, auch, warum es Schweröl in den Waagen gibt und wie die Eichung mit zusätzlichem Gewicht und Verplombung zustande kommt.