Das Ende einer Ausstellung

Sehr stimmungsvoll haben wir die Ausstellung „1914-1918, der 1. Weltkrieg in Pfungstadt“ in der ehemaligen Marion-Roth-Jürgen-Porth-Finnisage-2014Synagoge beenden können. Das Programm von Jürgen Porth, dem „Ourewäller Guggugg“, das von ihm erstellt und vorgetragen wurde, gab noch einmal einen guten Überblick über die Kriegszeit aus der Sicht der „normalen Leute“. Zwei Spachbrücker von damals, Ludwig Renkel und Jockel Rau, waren durch Bild und Helm symbolisch anwesend und Jürgen Poth kam immer wieder auf ihr Leben zu sprechen. Auch das Symbol der Mohnblumen, die ersten Blumen, die sich auf ehemaligen Kriegsfeldern wieder ansiedeln, wurde musikalisch aufgegriffen. Das Publikum war begeistert und besonders angetan von Poths Liedern und Geschichten, die den vielen Facetten des Krieges oft mit einem verschmitzten Augenzwinkern Raum gibt: die anfängliche Begeisterung, der Nationalismus, die Verbrüderungen an Weihnachten und den Humor, aber auch den Tod und die Verzweiflung. Es war ein würdiges Ende unserer sehr erfolgreichen Ausstellung und wir danken Jürgen Poth dafür sehr herzlich und hoffen, ihn bald mal wieder in der ehem. Synagoge begrüßen zu können!

 

Finissage zu „1. Weltkrieg in Pfungstadt“

vierzehn – achtzehn: Nie wieder Krieg!?

Musik und Geschichte(n) aus einer vergessenen Zeit

Im August 1914 stand die Welt – und mit ihr Pfungstadt – am Rande der Selbstzerstörung. Regenten und Politiker ließen alle Vernunft fahren und mobilisierten ihre Armeen für ein gegenseitiges Abschlachten. Mit Gott für Kaiser und Vaterland dem Tod entgegen, hinein in die Ur-Katastrophe des 20. Jahrhunderts!

Das Museum Pfungstadt zeigt seit August in einer Ausstellung, wie dieser Weltkrieg den Alltag der Pfungstädter beeinflusste. Zur Finissage dieser Ausstellung tritt am Sonntag, 16. November, um 18 Uhr in der ehemaligen Synagoge in der Hillgasse, der Spachbrücker Liedermacher Jürgen Poth auf. Am Abend des Volkstrauertags stellt er in seinem neuen Programm zur hundertsten Wiederkehr des Beginns des 1. Weltkrieges musikalisch das Leben der jungen Soldaten und ihrer Familien in den Mittelpunkt.

Bauern und Handwerker waren es überwiegend, die ihre Familien verlassen mussten in der Hoffnung, an Weihnachten wieder zu Hause zu sein. Falls sie je wieder heimkehrten, war es vier Jahre später. Die Mütter, Ehefrauen und Kinder hatten ein hartes, entbehrungsreiches Leben vor sich mit Lebensmittelrationierungen, Arbeitslosigkeit und ständige Angst um die Männer in den Schützengräben. Die Feldpost transportierte unzählige Briefe und Päckchen, immer in der Hoffnung auf ein rasches Ende des Völkermordens.

Lieder und Gesang spielten damals eine wichtige Rolle. Aber es war nicht die Kriegsbegeisterung, wie die kaiserliche Propaganda glauben machen wollte! Jürgen Poth drückt es in einem Liedtext so aus: „Ich sing ein frohes Lied, damit ich nicht weinen muss …!“ Mit kurzen historischen Erläuterungen stellt er Zusammenhänge zu den Liedtexten her und berichtet über Geschehnisse, die der Weltkrieg in unsere Region hinein trug.

Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Man kann unter 06157-988 1510 oder museum@pfungstadt.de Plätze reservieren lassen.

Plakat 14-18_Pfungstadt (1)