Die Wanderausstellung „Was heißt schon alt?“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, welche eine Vielzahl gelungener Beiträge zum gleichnamigen Foto-Videowettbewerb zeigt, war der Ausgangspunkt für eine Zusammenarbeit des Stadtmuseums Pfungstadt, dem Leistungskurs Kunst der Friedrich-Ebert-Schule und dem Alten- und Pflegeheim Merschroth‘sche Höfe in Hahn. Ein prämierter Beitrag zeigt eine Pfungstädterin, aufgenommen von dem Fotografen Philip Gunkel, dessen Wurzeln ebenso hier in Pfungstadt liegen. Daher war es uns ein Anliegen, diese Wanderausstellung hier nach Pfungstadt zu bringen!

Was heißt schon alt?
Zusammenarbeit des Stadtmuseums Pfungstadt, dem Leistungskurs Kunst der Friedrich-Ebert-Schule und dem Alten- und Pflegeheim Merschroth‘sche Höfe in Hahn
Als künstlerische Ergänzung interessierten uns die Ansichten jüngerer Pfungstädter – und die Schülerinnen des Leistungskurses Kunst mit ihrer Lehrerin Julia Valotta ließen ihrer Phantasie freien Lauf und so entstanden ganz verschiedene Kunstwerke, welche zu der Wanderausstellung präsentiert werden. Im Bild sieht man die Schülerinnen mit ihrer Lehrerin, ihren Werken und der Museumsleiterin Marion Roth.
In der Wanderausstellung werden die verschiedensten Facetten des Alters und des Altwerdens zum Ausdruck gebracht. Auf der einen Seite werden Menschen in hohem Alter, die mit ihrer Gebrechlichkeit, schwindender Aktivität und ihren Falten, welche ihre intensiv gelebte Lebenszeit repräsentieren, gezeigt, – in ihrer Welt drinnen ist das Tempo unserer heutigen Zeit kaum spürbar, die Vergangenheit nimmt mehr Platz ein als die Zukunft. Auf der anderen Seite ist man auch schon „alt“, bevor man in den „Ruhestand“ geht und viele fühlen sich zu Unrecht „zum alten Eisen“ zugerechnet. Dabei gilt es als längst erwiesen, dass heutige ältere Frauen und Männer im
Durchschnitt gesünder, besser gebildet und vitaler als frühere Generationen sind. Aber wo beginnt „Alter“? „Was heißt schon alt“? Die Schülerinnen brachten mit der Frage „ Wer ist für Euch alt?“ ihre Großeltern – die Generation 60+ – in Zusammenhang, welche eher als fit und unternehmungslustig angesehen werden. Diesen Eindruck vermittelt auch das Foto auf ihrem Plakat (eine ältere Frau, welche Duckface selfies macht – also sich mit Kussmund selbst fotografiert). Das Älterwerden wird eher gespannt, nicht negativ gesehen. Wichtig ist, wie man lebt, wie man alt wird.
Ziel der Ausstellung ist es ein neues und differenziertes Bild vom Alter in unserer Gesellschaft zu verankern. Denn die in der Gesellschaft vorherrschenden Altersbilder entsprechen oft nicht den vielfältigen Lebensentwürfen und Stärken der älteren Menschen. Die unterschiedlichen Vorstellungen und Lebensformen der älteren Generation sollen erneuert und bekannt gemacht werden, ältere Menschen sollen ermutigt werden, ihre Fähigkeiten selbstbestimmt in die Gesellschaft einzubringen, und jüngere, ihr Bild vom Alter zu überprüfen.
Jung und alt sind eingeladen, sich über ihre Vorstellungen vom Alter nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen!
Um auch den Leuten die Ausstellung zugänglich zu machen, die nicht die vielen Stufen des Museums erklimmen können, ist sie in den Merschroth‘schen Höfen in Pfungstadt-Hahn, ein Pflegeheim, das über die Grenzen Pfungstadts hinaus wohl bekannt ist. Hier können wir die schön gestalteten neuen Räume benutzen, die erst im nächsten Jahr offiziell eröffnet werden.
Diese Räume werden aber schon genutzt und so steht die Ausstellung nur an diesem Wochenende dort. Die feierliche Eröffnung findet am Freitag, dem 16.10.2015 um 15:30 Uhr im Beisein von Bürgermeister, Schul- und Heimleitung statt. Joachim Jahn von den Merschroth’schen Höhen hält eine kurzen Vortrag über das Altern in anderen Kulturen. Zur musikalischen Umrahmung hat sich ein Duo mit Klavier und Querflöte und einem Altersunterschied von knapp 60 Jahren zusammen gefunden.
Die weiteren Öffnungszeiten sind am Samstag, den 17.10. und Sonntag, en 18.10.2015 von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr in den Merschroth’sche Höfen, Pfungstadt-Hahn, Kirchweg 8, Eingang Mitte. Danach kann die Ausstellung in reduzierter Form bis 22.10.2015 im Stadtmuseum besichtigt werden. Das Stadtmuseum ist donnerstags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, Termine können aber gerne unter 06157-9881510 oder museum@pfungstadt.de vereinbart werden.